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Das Kinder-Wochen-Tafelbild

In der Eingangshalle unserer Schule, etwas versteckt neben dem Büro der Schulsozialarbeit, hängt eine Tafel. Diese Tafel wird wöchentlich gestaltet zur Freude aller Kinder, Lehrer und Besucher. In einem rotierenden System lädt die Schulsozialarbeiterin in Absprache mit den Klassenlehrerinnen bis zu drei Jungs/bis zu drei Mädchen ein, für die Schule zu malen. Es wird gut und bewusst abgestimmt, in welcher Zeit ein Heraustreten aus dem regulären Unterricht möglich sein könnte.
Hier geht es jedoch nicht um das Talent „Malen“. Gerne soll es sich hier um Kinder handeln, die zum Beispiel miteinander noch nicht so viel zu tun hatten oder um Kinder, die sich freuen, wenn sie etwas Gutes für die Schule, für die anderen Kinder bewirken dürfen. Eine Woche lang bleibt das Bild für alle Betrachter an der Tafel, bevor weitere Künstler ans Werk gehen. Es ist spannend zu hören, wie Schülerinnen und Schüler das präsentierte Bild als echte Kunst diskutieren, immer neu entdecken, sich daran freuen. Auch Eltern lassen sich von ihren Kindern einladen, mal gucken zu kommen.
Und tatsächlich gibt das Projekt einiges für Kinder her: Zunächst wird die Tafel in Teamarbeit vom Bild der Vorgänger befreit. Wischen, trocknen, bunte Kreiden vorbereiten und diskutieren, was denn nun gemalt werden soll, wer wo malt auf der großen Fläche und wer was malt. Ob es eine Unterwasser-Welt wird, das Weltall voll mit Außerirdischen oder ein Bauernhof, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Die Namen der Künstler stehen über dem Bild, denn das ist die erste Frage der später betrachtenden Kinder: „Wer hat das gemalt?“
Wie gut, auch mit einfachen Mitteln Kinder zu stärken im Zusammengehörigkeitsgefühl, im Wissen um Selbstwirksamkeit, in der Freude, Ausdrucksmöglichkeiten zu erforschen, aber auch im respektvollen Umgang mit Werken anderer.
I. Kostic